Psychomotorische Wahrnehmungsbehandlung

auf neurophysiologischer und klinischer Grundlage

Unser Verständnis von der Bedeutung der Sensomotorik für die Kindesentwicklung hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt. Der enge Zusammenhang von Senso- und Psychomotorik einerseits und der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten andererseits ist heute allgemein anerkannt. Insbesondere im Vor- und Grundschulalter nimmt die Förderung der senso- und psychomotorischen Fähigkeiten der Kinder einen immer breiteren Raum ein.

Dies erscheint um so notwendiger, als in den vergangenen Jahren die Zahl der entwicklungsauffälligen Kinder deutlich zugenommen hat. Unter den vielfältigen therapeutischen Verfahren, die als Reaktion auf diese Tendenz entwickelt wurden, nimmt die »Sensorische Integrationsbehandlung« eine besondere Stellung ein. Es handelt sich hier um eine neurophysiologisch fundierte, entwicklungsorientierte Wahrnehmungsbehandlung.

Bei der »Psychomotorischen Wahrnehmungsbehandlung« wird der Versuch unternommen, die medizinisch neurophysiologischen Aspekte der »Sensorische Integrationsbehandlung« und die pädagogischen Aspekte der motopädischen Psychomotorik miteinander zu verbinden. Diese Verbindung hat sich in der Praxis als außerordentlich sinnvoll und effektiv erwiesen.

Die »Psychomotorischen Wahrnehmungsbehandlung« stellt die Initiative und Eigentätigkeit der Kinder in den Vordergrund. Es werden keine defizitorientierten Übungen zum Antrainieren einzelner Fertigkeiten durchgeführt. Wie auch in der normalen Kindesentwicklung finden bei dieser Therapie die Kinder im freien und »sinnvollen« sensornotorischen Spiel die notwendigen Stimulationen und Erfahrungen für ihre Reifung. Der ganzheitliche Zusammenhang von Bewegen, Spielen und Lernen bleibt gewahrt. Die Therapeutin, oder der Therapeut orientiert sich am Verhalten und an den Bedürfnissen des Kindes.

Behandlungsziel ist eine verbesserte cerebrale Reizverarbeitung insbesondere im vestibulär-taktil-kinästetischen Bereich.